Musik ist mehr als Stimmungsmacher – Filmmusik „handmade“, ein Filmmusikprojekt in Klasse 9
Ihn gibt es schon fast so lange wie den Tonfilm: den renommierten Oscar als Auszeichnung für den Film, und dieser wird in 23 Kategorien verliehen, darunter auch die Filmmusik. Wer Filmtitel hört wie „Herr der Ringe“, „Schindlers Liste“ oder „James Bond“, dem kommt nicht von ungefähr sogleich die Filmmusik in den Sinn, denn diese Melodien sind mehr als Ohrwürmer, sie schaffen eine Bilderwelt mit Tönen. Sich einmal selber an die Vertonung von Kurzfilmen zu machen, und zwar mit live eingespielter Musik, war Aufgabe einer 9. Klasse: Zur Verfügung standen Tasteninstrumente (darunter auch Keyboards mit verschiedenen Sounds), Percussionsinstrumente wie Schlagzeug, Bongos, Congas, Shaker und Stabspiele (Metallophone und Xylophone). Zur Auswahl standen drei verschiedene Kurzfilme: ein Zeichentrickfilm, ein Mitschnitt vom Fällen eines Baumes in einem Urwald, und ein Kurzfilm aus einem Palazzo in Venedig. Wie unterschiedlich Musik das Bild deuten kann, war zuvor anhand eines Ausschnittes aus Charlie Chaplins „Der große Diktator“ besprochen worden: Die berühmte Szene, in der die Weltkugel zum Spielball wird, erhält – je nach unterlegter Musik – einen jeweils anderen Deutungshorizont. Wagners „Tristan und Isolde“ – Musik, die Chaplin gewählt hat, kann man durch Strawinsksys „Le sacre du printemps“ ersetzen und man befindet sich zugleich mitten in der Diskussion, welche Deutungsänderung dadurch entsteht.
So machten sich die Neuntklässler auf die Suche nach passenden Klängen zu jeweils einem der Filme, nahmen diese auf und fügten sie anhand von Schnittprogrammen dem Film als Tonspur ein. Die Ergebnisse sind beeindruckend!
Barbara Hartmann