Es tut gut mitzulachen, mit Till Eulenspiegel. Er treibt es immer auf die Spitze, dabei nimmt er die Dinge doch nur gewissenhaft genau: Wortwörtlich tut er das, was ihm geheißen. Kleinkrämerliche Einstellungen und pädagogisch veraltete Methoden wie die Ermahnung vorab oder tumpe Forderungen reizen ihn, vermeintlich festgelegte Erwartungshaltungen zu durchbrechen.
In den modernen Eulenspiegelgeschichten der Klasse 5b hat sich natürlich Eulenspiegels Bewegungsradius – und das dem letzten Lockdown zum Trotz – vergrößert: Er ist zwischen New York, Horrheim und Shanghai unterwegs, lässt sich als Fachmann für Computer oder als Schiedsrichter bei einem Fußballspiel anheuern und wird zum Fachmann qua Ernennung und nicht qua nachgewiesener Qualifikation. Eulenspiegel wächst auch in modernen Zeiten an seinen Aufgaben, learning by doing. Dabei hilft ihm wohl seine vermeintlich naive Offenheit, hinter der sich sein Schalk versteckt. Das fühlt sich auch für den Leser gut an. Manche Geschichten zeigen auch hinsichtlich der Verquickung von „altem“ und „neuen“ Sprachduktus ein bemerkenswertes Einfühlungsvermögen. Die Transformation von Eulenspiegels Schalk in unsere Zeit hat den jungen Texteschreibern sichtlich Spaß gemacht, und sie haben allen Widerständen zum Trotz auch Durchhaltevermögen hinsichtlich des Redigierens ihrer Texte gezeigt. Es gibt es eben auch ein paar Vorteile des Online-Unterrichts: Das, was sich hinter dem negativ konnotierten Begriff Hausaufgaben verbirgt, erfährt eine sichtliche Aufwertung, wenn es nicht nur ungelesen abgehakt wird, sondern eine Zielperspektive erhält, die erreichbar ist und viel Raum für die eigenen Vorstellungswelten bereit hält. – Hier ein paar Leseproben!
Eulenspiegels Spaß auf dem Bauernhof
Als Eulenspiegel ein Fußballspiel pfiff
Eulenspiegel und die missverstandene Eselsbrücke
Wie Till Eulenspiegel im Restaurant arbeitete
Wie es dazu kam, dass Till Eulenspiegel den Tresor knackte
Till legt dern Vertreter herein
Wie Eulenspiegel mit einem Computer umgeht
Bericht: Hartmann