Das Stromberg-Gymnasium feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einer Hocketse

„25 Jahre sind eine stolze Zahl“, befindet Roland Wirth, stellvertretender Schulleiter des Stromberg-Gymnasiums, in seinen Eröffnungsworten. Als er seinen Blick über die Gäste schweifen lässt, bemerkt er „ehemalige Abiturienten, ehemalige Referendare, ehemalige Kollegen, die einstige Schulsekretärin“ – und natürlich auch den früheren Schulleiter Hans-Günter Peisch. Sie alle sind der Einladung gefolgt, das 25-jährige Schuljubiläum noch einmal gemeinsam im Rahmen einer sommerlichen Hocketse zu feiern, nachdem es bereits im Februar mit der derzeitigen Schulgemeinschaft in Form eines Schulfestes begangen worden ist.
„Wir wollen eine schöne Zeit zusammen haben und in Erinnerungen schwelgen, aber auch darüber sprechen, was wir am Stromberg-Gymnasium heute so machen“, kündigt Wirth an. Die musikalische Untermalung liefert die bewährte Big Band der Schule unter Leitung von Musiklehrer Patrick Stein. Sie hat für den Anlass ein buntes, abwechslungsreiches Programm einstudiert, das sie virtuos darbietet, wobei sie sich souverän zwischen unterschiedlichen Stilrichtungen bewegt. Mal zeigt sich das Ensemble soulig („Ain’t no Sunshine“) und swingend („Sing, sing, sing“), dann kommt es mit südamerikanischem Flair daher („Brazil“ und „Mas que nada“), aber auch um rockige Töne ist man nicht verlegen („The Final Countdown“, „Moves like Jagger“ und „Shut up and Dance“).

In Erinnerungen schwelgen lässt sich auf dem edlen Klangteppich jedenfalls hervorragend. Marcel Galos, der 2012 sein Abitur abgelegt hat und heute hauptberuflich als Musiker arbeitet, erinnert sich besonders gerne daran zurück, wie er sein Talent für die Künste hier schon zu seiner Gymnasialzeit entfalten konnte – durch Angebote wie eben die Big Band oder die Theater-AG „mit der legendären Frau Schwilk“. Auch seine Partnerin Katrin Finckh (Abitur 2014) hat am Stromberg-Gymnasium „eine gute Zeit gehabt“. „Familiär und herzlich“ sei die Atmosphäre stets gewesen.
Ebenfalls 2014 mit dem Abitur die Schule verlassen haben Stefanie und Jonas von Büren. Sie kennen sich bereits seit der fünften Klasse, sind seit der Kursstufe ein Paar und heute stolze Eltern. Sie denken insbesondere zurück an „die Leute, mit denen man in der Stufe war, die Abizeit danach – aber auch den Klausurenstress“.
Trotz des gelegentlichen Stresses sei aber auch alles „viel strukturierter“ gewesen als jetzt an der Uni, findet Nicole Seleznev, die 2023 die Schule mit dem Abitur in der Tasche verließ, nun in Tübingen Jura studiert und sich manchmal ans Stromberg-Gymnasium zurückwünscht. Lena Mack und Kiara Helber (beide ebenfalls Abitur 2023) heben auch die Lage des Stromberg-Gymnasiums hervor – „so schön im Grünen, dass man sich auf dem Schulgelände auch nach dem Unterricht mit seinen Freunden noch treffen“ – und so die Schule zum Lebensraum machen konnte.

Eine Woche im Frühjahr 2018, als am Stromberg-Gymnasium gar kein herkömmlicher Unterricht stattfand, hat sich Samuel Marek, Florian Rottner und Fabian Schmid (alle Abitur 2019) besonders tief ins Gedächtnis eingeprägt. Während des Projekts „Schule als Zukunftsstaat“ führten die Schülerinnen und Schüler eine ganze Woche lang ihre eigenen Unternehmen, boten Dienstleistungen an, saßen im Parlament oder sorgten als Polizisten für Recht und Ordnung. „‚Schule als Zukunftsstaat‘ hat unser weiteres Leben definitiv geprägt“, sind sich die drei ehemaligen Schüler einig – vor allem dadurch, dass sie lernten, Verantwortung zu übernehmen. „Die Lehrer haben zwar beraten, aber im Zukunftsstaat ‚Future SG‘ war alles in Schülerhand, auch Finanzthemen. Das war schon ein extremer Vertrauensvorschuss.“
Projektartiges Arbeiten, das in „authentischen Lernleistungen“ mündet, wie eben bei „Schule als Zukunftsstaat“, wird laut Schulleiterin Katja Kranich in Zukunft noch stärker im Mittelpunkt allen Lernens stehen. Darauf richtet sie, seit 2014 Schulleiterin des Gymnasiums, mit ihrem motivierten Kollegium schon seit einigen Jahren den Fokus. „25 Jahre Stromberg-Gymnasium sind das richtige Alter, um durchzustarten“, ist sie überzeugt. „Wenn man bedenkt, dass die Schulgründung mit dem Beginn des neuen Jahrtausends zusammenfällt und 2050 unsere Gesellschaft grundlegend transformiert sein wird, ist jetzt der Zeitpunkt, den Weg hin zu zeitgemäßer, innovativer Bildung weiterzugehen.“
„Auf ein super motiviertes Kollegium“ konnte im Gründungsjahr der Schule, 1999, auch der damalige Schulleiter Hans-Günter Peisch zählen. Das sieht er bis heute als „großes Glück“ an: „Alles war neu und spannend, wir mussten uns erstmal einen Namen machen.“ Seit 2013 ist Peisch im Ruhestand. Der Abschied sei ihm natürlich schwergefallen: „Es war ja meine Schule.“ Heute kehrt er noch regelmäßig einmal im Jahr an seine frühere Wirkungsstätte zurück – dann, wenn er bei der Abiturfeier den „Schulleiter-Peisch-Preis“ für sehr gute Leistungen in zwei Fremdsprachen vergibt.

„Es war eine unglaublich tolle Zeit“, resümiert auch Karin Mayer die Jahre von 1999 bis 2013, in denen sie als Schulsekretärin wirkte. Gemeinsam mit Peisch habe sie „in einem leeren Büro angefangen. Am ersten Tag sind wir erstmal in die Stadt runtergegangen und haben uns Stifte und Papier besorgt.“ Sie erinnert an einen weiteren Mann der ersten Stunde: Hausmeister Helmut Dörner, der bis Ende vergangenen Schuljahres am Stromberg-Gymnasium seinen Dienst versah und kürzlich nach schwerer Krankheit verstarb. „Es fällt mir schwer, dass er heute nicht da ist“, so Mayer.
Wenn sie an ihre 14 Jahre am Stromberg-Gymnasium zurückdenkt, fallen ihr vor allem die Schülerinnen und Schüler ein, die „mit ihren Sorgen und Nöten“ zu ihr gekommen seien. Das offene Ohr für die Kinder und Jugendlichen hat sie an ihre Nachfolgerin Gaby Hofmann weitergegeben, die mit ihrer Kollegin Sabine Kreth ebenfalls stets zur Stelle ist, wenn mal wieder jemand wegen Unwohlseins abgeholt werden muss oder ein Kühl-Pad aus dem Eisfach braucht, weil es in der Pause oder im Sport-Unterricht heiß herging.
Angesichts so viel Engagements und Verbundenheit mit der Schule, die sich an diesem Abend bei den früheren und derzeitigen am Schulleben Beteiligten zeigen, kann der Blick in die Zukunft nur positiv sein. In diesem Sinne: Auf das nächste Vierteljahrhundert am Stromberg-Gymnasium.
Bericht und Fotos: Sy







