Sommer, der durch Musik entsteht

Das Sommerkonzert des Stromberg-Gymnasiums läutet den Sommeranfang ein 

Morgens auf der Terrasse bei den ersten Sonnenstrahlen frühstücken, Wellenrauschen und warmer Wind, schmelzendes Eis und klebrige Hände, ein gutes Buch auf dem Liegestuhl im Garten lesen, der ständig in der Luft hängende Geruch von Sonnencrème und Gegrilltem, Leichtigkeit, lächelnde Gesichter und laue Temperaturen, auf Reisen gehen, durchgemachte Nächte und ausgelassene Feste – so wie nun in Ihrem Kopf vielleicht Bilder des Sommers entstanden sind, so lieferte das letzte Woche stattfindende Sommerkonzert am Stromberg-Gymnasium einen Vorgeschmack auf die lang ersehnte, warme Jahreszeit, zumindest in musikalischer Hinsicht. 

Den Auftakt des sommerlichen Abends machten die Sängerinnen und Sänger des Sommer-Singtreffs der Klassenstufen 5 und 6 unter der Leitung von Carmen Förnzler. Mit dem schwungvollen Jazzkanon „Spring, spring, spring“ verabschiedeten sie sich vom Frühling und sangen Sommer und Sonnenschein förmlich herbei. 

Generations- und kulturübergreifender Sehnsüchte, unter die man vielleicht auch den dem Sommer innewohnenden Wunsch nach Ausgelassenheit und Leichtigkeit zählen könnte, verdeutlichte der etwas ruhigere Popsong „Eine Sprache“ der Band Parallel. Zugleich bildete dieses Stück zusammen mit dem darauffolgenden Lied „Better together“ aus dem Film „Descendants“ das Projekt des Sommer-Singtreffs im Gesamten ab: Die Kraft der Musik verbindet ganz unterschiedliche Menschen miteinander. So begleiteten das Stück „Better together“ Sehyun Kim (9b, Klavier), Amélie Betz (J1, E-Bass) und Jonas Dohn (J2, Schlagzeug). Beim stimmungsvollen afrikanischen Kanon „Banuwa“, begleitet von choreigenen Percussionisten, wurde das Publikum – dem Motto getreu – aufgefordert, einzustimmen. 

Der nächste Konzertteil wurde von dem von Barbara Hartmann geleiteten Orchester gestaltet, welches mit dem Bratschenkonzert G-Dur von Georg Philipp Telemann öffnete und eine festliche Stimmung erzeugte. Das Orchester spielte mit Verstärkung von zwei ehemaligen Schülerinnen des Abiturjahrgangs 2015 und 2016 (Klarinette und Geige) und einer Lehrerin des Stromberg-Gymnasiums(Oboe). Als Solist beeindruckte Joshua Hettler (J1), der angesichts seiner erst halbjährigen Erfahrung auf der Bratsche nuanciert und fein spielte. 

Mit auf eine Reise nahm das Orchester des Stromberg-Gymnasiums das Publikum durch seine orchestrale Bearbeitung eines Werkes von Modest Mussorgski, der zehn Bilder seines verstorbenen Freundes Viktor Hartmann für das Klavier vertont hat. Vor dem inneren Auge ließ das Ensemble „das alte Schloss“ aus dem gleichnamigen Bild entstehen und über das die verschiedenen Bilder verbindende Element der Promenade reiste das Publikum zum „Tor zu Kiew“. 

Nach einer kurzen Pause, in der das Publikum sich bei hervorragender Bewirtung durch die J1 über die Reiseerfahrungen austauschen konnte , betonte die von Thorsten Hohensee geleitete BigBand die laute und zum Feiern einladende Seite des Sommers mit „American Patrol“, das mit seinen fanfarenähnlichen Klängen für eine fröhliche Stimmung sorgte. Susanne Schips, Lehrerin für Französisch, Spanisch und Deutsch am Stromberg-Gymnasium, brachte mit ihrem Solo „Summertime“ von G. Gershwin nicht nur einen Hauch von Leichtigkeit in die Aula,  sondern heizte diese durch den darauffolgenden und von der Big Band begleiteten Jazzstandard „Fever“ ordentlich ein. Die passende Hintergrundmusik für einen gemütlichen Strandspaziergang lieferten die zwei Solonummern der Schülerin Livia Kniep (9b), die das Publikum vor allem durch ihr selbst geschriebenes Lied „Je t’adore“ beeindruckte. Ein weiterer Soloblock war den Gitarren gewidmet.  Eduard Holzäpfel (J2) spielte an der klassischen Gitarre – auswendig – das Präludium von J.S. Bach in E-Dur und auch Nikita Klymenko (8a) lud mit dem Solo auf der Westerngitarre zum vor sich hin Träumen ein. Die Big Band lieferte hier immer ein energiegeladenes Gegenstück zu den eher ruhigen Solostücken. Mit „Can’t stop the feeling“, „Take on me“ und „Seven Nation Army“ riss sie das Publikum aus den fernen Orten, in die die ruhigen Stücke geführt hatten, ins Hier und Jetzt und animierte zum Mitklatschen und Tanzen. 

So stimmte das Konzert mit seinen vielfälfigen Facetten – laut und leise, stimmungsvoll und nachdenklich, bewegt und ruhig, auf die Fülle des Sommers ein. Für diesen gelungenen und gemeinsam gestalteten Abend („better together“) bedankte sich zum Abschluss auch Schulleiterin Katja Kranich. Möge dieses Sommergefühl, welches das Konzert entfacht hat, bei allen Zuhörern nicht aufhören.