Das Stromberg-Gymnasium feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einem Schulfest. Präsentiert werden die Ergebnisse einer vorwärtsgewandten Projektwoche.
Fast hat es den Anschein, als wollte der Frühling mitfeiern: An dem Tag, an dem das Stromberg-Gymnasium sein 25-jähriges Bestehen begeht, lässt er zum ersten Mal in diesem Jahr sein blaues Band wieder durch die Lüfte flattern. Sein Duft mischt sich mit dem Aroma von Leckereien wie Cheeseburgern, Bratwurst, Pommes frites und Pinsa, die an drei Food-Trucks im Schulhof angeboten werden.

Die sechsten Klassen sorgen unter Leitung der Musiklehrkräfte Barbara Hartmann und Patrick Stein für einen feierlichen Auftakt, der zentrale Elemente der Pädagogik der Schule wie in einem Brennglas bündelt: „Es lebe l’amitié – vive la Freundschaft“ hebt die Bedeutung der Gemeinschaft hervor, auch mit den zahlreichen Partnern des Stromberg-Gymnasiums im In- und Ausland. Das Rhythmusstück „Dialog“, an dem die Schülerinnen und Schüler selbst mitgeschrieben haben, betont die Wichtigkeit einer gelingenden Kommunikation unter allen Beteiligten. „A Million Dreams“ aus dem Film „The Greatest Showman“ greift die vielen Träume und Visionen der Kinder für ihre Zukunft auf, die sie während der gerade zu Ende gegangenen Projektwoche reflektiert und weiterentwickelt haben.
Denn: Schulleiterin Katja Kranich ist es wichtig, zum Jubiläum den Blick nur ein bisschen in die Vergangenheit, dafür aber umso mehr in die Zukunft zu richten: „25 Jahre sind eines Jubiläums eigentlich gar nicht würdig“, findet sie. Eines mache der Blick auf das letzte Vierteljahrhundert aber deutlich, nämlich „wie sehr sich die Welt verändert hat. Und sie wird sich in den kommenden 25 Jahren nochmal so sehr verändern“, ist sich die Schulleiterin sicher. So sei die Idee entstanden, die Feier des Jubiläums mit einer Projektwoche zu verbinden, mit der Frage im Mittelpunkt: „Wie wollen wir in Zukunft gut und gesund miteinander leben?“ Entwickelt worden sei dabei eine „Lernreise mit Kopf, Herz und Hand, damit unsere Kinder in der Zukunft gut lernen und erwachsen werden können“.

Bei aller Fokussierung auf das Lernen und die Zukunft – ein bisschen feiern darf sich das Gymnasium im Nebenweg an diesem Nachmittag schon auch. „Hier ist Feierlaune auf den Rängen“, bemerkt Oberbürgermeister Skrzypek in seinem Grußwort treffend. „Die Atmosphäre ist sehr, sehr lässig.“ Worte der Anerkennung findet er für die derzeitige Schulleiterin Katja Kranich, aber auch für ihren Vorgänger Hans-Günter Peisch, der das Stromberg-Gymnasium zu Beginn des Schuljahres 1999/2000 mit aus der Taufe gehoben hat: „Eine so kontinuierliche Führung in 25 Jahren ergibt einen roten Faden im Haus“, stellt der Vaihinger OB fest. Abschließend kommt er auf einen Satz zu sprechen, den er der Einladung zum Schulfest entnommen hat: „,Wir sind die Zukunft und wir feiern die Zukunft‘ – das heißt im Umkehrschluss: ‚Wir feiern uns!‘“ Und das, so Skrzypek, zurecht: „Feiert schön. Toll, dass ich eingeladen bin.“
Apropos Einladung: Wer sich das Einladungsplakat genau angesehen hat, dem ist das Gemälde darauf aufgefallen: Zwei Hände, in welche die Erdkugel gebettet ist. Die Botschaft: Die Zukunft der Erde liegt in unseren Händen. Entstanden ist das Kunstwerk im Rahmen eines Friedensplakatwettbewerbs, den der Lions Club International ausgeschrieben hatte und an dem sich zahlreiche Schülerinnen der Klassenstufen sechs und sieben beteiligten, darunter auch Mila Bollmoor (7d), die für ihr Gemälde einen von zwei dritten Preisen erhalten hat. Prof. Dr. Alexander Hub, Präsident des Lions Clubs Vaihingen, ist eigens zum Schulfest gekommen, um die Preisträgerinnen auszuzeichnen: Gemeinsam mit Mila Bollmoor sind dies Lilly Wacker (7d, 3. Platz), Hannah Schmid (7a, 2. Platz) sowie Tabita Weih (7d), deren Werk die Jury, bestehend aus Mitgliedern des Lions Clubs, der Schulleitung und der Kunstfachschaft, auf den ersten Platz gesetzt hatte. Sie alle freuen sich über einen Gutschein der Firma Blessings4you. Natürlich gratuliert auch der Lions-Club-Präsident der Schulgemeinschaft zum Jubiläum – besonders dazu, „dass junge Hoffnungsträger am Stromberg-Gymnasium einen Raum gefunden haben, wo sie sich entwickeln und geborgen aufwachsen können“.
Zum Ende des offiziellen Teils lädt Schulleiterin Kranich die Gäste zu einem Rundgang durchs Schulhaus ein, um sich selbst ein Bild davon zu machen, wie sich die Schülerinnen und Schüler während der Projektwoche mit ihrer Zukunft beschäftigt haben. Eine Fokusgruppe befasste sich mit der Frage, wie die Lernreise am Stromberg-Gymnasium künftig „mit Kopf, Herz und Hand“ gestaltet werden kann. Entwickelt wurde ein Test, in dessen Rahmen zu Beginn eines neuen Schuljahren künftig die unterschiedlichen „Lerntypen“ unter den Schülerinnen und Schülern ermittelt werden sollen. Dies soll die Lehrkräfte bei der individuellen Förderung unterstützen. Für die Besucherinnen und Besucher sind die Lerntypen in kurzen Filmbeiträgen veranschaulicht worden, die sie sich auf Tablets ansehen können. Entstanden ist zudem ein Anti-Stress-Training mit dem Titel „Stress less and shine“, das Schülerinnen und Schülern künftig immer mittwochmittags durch Atem- und Yogaübungen beim Stressabbau helfen soll.

Die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe haben ihre gerade erst begonnene Lernreise am Stromberg-Gymnasium sowie ihre Ziele für die kommenden zehn Jahre in einem Modell visualisiert, samt der Hürden, die dabei zu nehmen sind. Diese Modelle sind nun in den Klassenzimmern ausgestellt. Im Lauf der Woche befassten sie sich aber auch mit der Frage, wie gesunde Ernährung und Sport zu einem gelingenden Lebensentwurf beitragen können. Eine Kostprobe ihres sportlichen Könnens gibt die Unterstufe im Rahmen der Jubiläumsfeier in Form eines Flashmobs zu Mark Forsters „Sowieso“, den sie unter Leitung ihrer Sportlehrkräfte einstudiert hat.
Mit den Möglichkeiten der Zukunftstechnolgie „Künstliche Intelligenz“ (KI) haben sich Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe eins befasst: Sie führen den Besucherinnen und Besuchern eine KI vor, die sie so modifiziert haben, dass sie in Echtzeit Objekte und Personen erkennen und beschriften kann. Eine andere Gruppe hat ihre KI anhand von Wimmelbildern mit der Figur „Walter“ so trainiert, dass diese erkennen kann, wo „Walter“ in einem beliebigen Wimmelbild zu finden ist. Besonders Ehrgeizige können nun versuchen, die KI zu schlagen, indem sie Walter schneller finden als sie.
Zu bewundern gibt es auch das Werk zweier weiterer Gruppen aus der Jahrgangsstufe eins: Eine von ihnen hat die bisherige Bibliothek in einen neuen Aufenthaltsraum für die Oberstufe verwandelt, während die andere eine Woche lang ihre volle Schaffenskraft in die Verschönerung der Toiletten gesteckt hat, die dank entsprechender Malereien nun den wilden Charme einer Dschungellandschaft versprühen.
Und auch wenn ein Vierteljahrhundert für eine Schule noch kein Alter ist: Wer sich für die Geschichte des Stromberg-Gymnasiums interessiert, kann sich an diesem Nachmittag in sie vertiefen. Eine Gruppe hat Meilensteine der vergangenen 25 Jahre, anhand derer sich die Entwicklung der Schule nachvollziehen lässt, zusammengetragen und liebevoll aufbereitet.
Für alles, was im Lauf der Woche entwickelt wurde und nun stolz präsentiert wird, gilt, was Schulleiterin Katja Kranich zum Schluss des offiziellen Teils des Festes hervorgehoben hat: „Es geht nur in Verbundenheit miteinander, kokreativ und wenn man die Gewissheit hat, dass man miteinander sinnstiftend wirken kann.“
Bericht: Sy, Fotos: Roxanne Aichinger












