Berlin in 120 Stunden

Die J1 auf Studienfahrt in der Hauptstadt

Die Koffer sind gepackt, der Treffpunkt um 6:30 Uhr am Bahnhof ist voll mit müden Gesichtern und viel zu großen Rucksäcken: Unsere Studienfahrt nach Berlin beginnt! Fünf Tage Hauptstadt, volles Programm, unterwegs mit 90 Leuten aus der Jahrgangsstufe 1.

Zwischen Vorfreude, Kaffee aus Pappbechern und verzweifeltem WLAN-Suchen im Zug, von politischen Highlights und Straßenkunst bis hin zu freien Nachmittagen, von Museen über Currywurst bis hin zu 30.000 gelaufenen Schritten am Tag. Berlin hatte einiges mit uns vor.

In diesem Artikel erzählen wir euch Tag für Tag, wie wir die Woche erlebt haben: Anna übernimmt den An- und Abreisetag, Aaron schreibt über den Dienstag, Zoe über den Mittwoch und ich, Marla, berichte vom Donnerstag.

Montag:

Am Montagmorgen startete unsere Berlinfahrt früh: Wir trafen uns um 6:30 Uhr am Bahnhof und fuhren mit dem Zug zunächst nach Karlsruhe. Von dort aus ging es mit einem direkten Zug weiter nach Berlin. Nach einer langen, aber entspannten Fahrt kamen wir gegen 13:40 Uhr am Ostbahnhof an.

Von dort machten wir uns gemeinsam mit der ganzen Gruppe auf den Weg zum Hotel. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten, ging es auch schon weiter: Ein zweistündiger Stadtrundgang stand auf dem Programm. Dabei bekamen wir erste Eindrücke von Berlin und konnten einige bekannte Sehenswürdigkeiten wie den Alexanderplatz und das Brandenburger Tor sehen.

Am Abend hatten wir dann Freizeit, die viele nutzten, um in kleinen Gruppen durch die Stadt zu schlendern, etwas zu essen oder sich einfach ein wenig in der Gegend umzuschauen. Es war ein guter Start in die Woche, der Lust auf mehr gemacht hat.

Dienstag:

Der 3. Juni war der zweite Tag unserer Klassenfahrt nach Berlin. Wir starteten früh um 7:30 Uhr am Hostel, um uns auf den Weg zum einstigen Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen, heute eine Gedenkstätte, zu machen. Dort angekommen, teilten wir uns in verschiedene Gruppen auf, um an einer sehr interessanten Führung teilzunehmen. Meine Gruppe wurde von einem Zeitzeugen geleitet. Am Ende der Führung erzählte er uns seine persönliche Geschichte, wie sein Leben von der Stasi beeinflusst wurde. Wir erfuhren viel über das Überwachungssystem der DDR, wie Menschen damals unter Beobachtung lebten und wie das Leben unter der Stasi war.

Gegen Nachmittag fuhren wir nach Potsdam, wo wir zuerst am Bahnhof eine kurze Essenspause machten. Anschließend bekamen wir von unseren Lehrern Herrn Wirth und Herrn Bertrams eine Stadtführung samt schauspielerischer Einlage. Zum Abschluss besichtigten wir das Schloss Sanssouci inmitten von Potsdam, was den Ausflug sehr gelungen abrundete. Den restlichen Tag hatten wir sogenannten „Freigang“.

Mittwoch:

Der Vormittag begann mit dem Besuch eines der vier bedeutenden Berliner Museen, je nach persönlichem Interesse: dem Deutschen Technikmuseum, dem Stasimuseum, der Museumsinsel oder dem Museum für Naturkunde.

Im Technikmuseum drehte sich alles um technische Erfindungen, von alten Dampflokomotiven über Flugzeuge bis hin zur modernen Computertechnik. Das Stasimuseum vermittelt, wie der DDR-Geheimdienst gearbeitet hat und wie Menschen systematisch überwacht und kontrolliert wurden. Auf der Museumsinsel hingegen werden bedeutende Kunst- und Kulturschätze aus der Antike, dem Alten Ägypten und der europäischen Geschichte gezeigt.

Ich entschied mich für den Besuch des Naturkundemuseum. Gleich zu Beginn beeindruckte uns das gigantische Skelett eines Brachiosaurus, in der Mitte des Museums. In den verschiedenen Ausstellungen und Räumen tauchten wir tief in die Themen Evolution, Artenvielfalt, Erdgeschichte und Kosmos ein. Besonders beeindruckend war die umfangreiche Sammlung an Tierpräparaten sowie die Ausstellung zu Meteoriten, die auf spannende Weise die Entstehung unseres Planeten beleuchtete. Alles war sehr anschaulich und modern dargestellt, so war es nicht nur möglich zu schauen, sondern auch viel zu verstehen und zu lernen.

Nach dem Museumsbesuch hatten wir eine kurze Pause, die viele nutzten, um sich zu erholen und eine Kleinigkeit zu essen.

Am Nachmittag besuchten wir gemeinsam den Bundesrat. Dort bekamen wir einen interessanten Einblick in die Arbeit dieses Verfassungsorgans, das an der Gesetzgebung in Deutschland beteiligt ist. Es war spannend, die politischen Abläufe einmal aus nächster Nähe zu erleben und einen Prozess im Bundesrat zu durchlaufen, um zu verstehen, wie solche Entscheidungen getroffen werden.

Der restliche Tag stand wieder zur freien Verfügung.

Donnerstag:

Unser Donnerstag in Berlin begann mit der Spreefahrt. Von 10 bis 11 Uhr glitten wir bei leicht regnerischem Wetter über das Wasser und bekamen viele der wichtigsten Berliner Sehenswürdigkeiten zu sehen, darunter auch das Regierungsviertel, was schon einen kleinen Vorgeschmack auf unser Abendprogramm bot.

Im Anschluss hatten wir Zeit zur freien Verfügung. Einige nutzten die Gelegenheit zum Mittagessen in kleinen Gruppen, andere erledigten noch letzte Besorgungen, natürlich durften Souvenirs für Familie und Freunde nicht fehlen.

Am Abend stand ein besonderes Highlight auf dem Programm: der Besuch im Deutschen Bundestag. Zunächst durften wir auf der Besuchertribüne eine lebhafte parlamentarische Debatte über den Klimawandel anschauen. Danach folgte ein Gespräch mit dem CDU-Abgeordneten Steffen Bilger. Wir stellten viele Fragen, unter anderem zu den Themen Migration, Klimawandel und politische Verantwortung in unsicheren Zeiten.

Den Abschluss des Abends bildete der Besuch der Reichstagskuppel bei Sonnenuntergang, wobei viele mit dem Ausblick über Berlin schöne Fotos machten. Danach konnten wir noch ein letztes Mal essen gehen oder einfach so durch das nächtliche Berlin schlendern.

Freitag:

Am Freitag hieß es dann leider schon wieder Koffer packen. Nach dem Frühstück räumten wir unsere Zimmer und machten uns auf den Weg zurück zum Ostbahnhof. Die Rückfahrt startete um 8:16 Uhr. Nach einigen Stunden im Zug kamen wir gegen 14:41 Uhr wieder in Vaihingen an.

Fazit

Die Woche in Berlin war zwar anstrengend, aber auch richtig schön und voll mit spannenden Eindrücken. Auch wenn sich viele auf ihr eigenes Bett freuten, waren sich alle einig: Die Studienfahrt war ein echtes Highlight!

                Bericht: Anna, Aaron, Zoe, Marla für die J1, Fotos: Diverse