Fünf junge Erwachsene freuen sich über Notendurchschnitt 1,3

Insgesamt 46 Abiturientinnen und Abiturienten des Vaihinger Stromberg-Gymnasiums feiern ihren Abschluss 2025

Manche Ereignisse verlieren nichts von ihrem Zauber, auch dann nicht, wenn sie jährlich wiederkehren: So war der Tag, an dem das Stromberg-Gymnasium den Abitur-Jahrgang 2025 verabschiedete, für Schulleiterin Katja Kranich „ein großer Tag“, nicht nur, weil es der bis dato heißeste des Jahres war, sondern auch, „weil wir etwas ganz Besonderes feiern: Euer Abitur, euren Start ins richtige Leben“. Zu Beginn hatte Abiturientin Kathi Sternberger bereits mit einem musikalischen Beitrag auf der Posaune für etwas Leichtigkeit bei drückender Hitze gesorgt. Zudem hatte der Jahrgang, als hätte er die heißen Temperaturen an diesem Abend vorausgesehen, sein Abiturmotto mit einem erfrischend klingenden Getränk verknüpft: „Abirol – bittersüßer Abgang“. 

Die Schulleiterin griff das Motto, insbesondere die doppeldeutige Metapher, in ihrer Ansprache begeistert auf: „Bittersüß – man freut sich und spürt doch, etwas geht zu Ende.“ Dass der Ausblick in die Zukunft nicht vollständig unbeschwert sein kann, ist für sie angesichts einer „Welt voller Widersprüche, voller Trends und Gegentrends“ klar. Dennoch: „Wir dürfen uns nicht zu Zaungästen der Gestaltungswut von Politikern und Tech-Milliardären machen – und wir dürfen an den Widersprüchen nicht verzweifeln“, so Kranich. „Menschen im Abirol-Modus werden gebraucht“, ermutigte sie die jungen Erwachsenen. „Ihr dürft ihr selbst bleiben, mit eurem eigenen inneren Kompass in der Hand.“ Abschließend hob sie – im übertragenen Sinne – das Glas: „Auf euch. Auf das Leben, wie es ist.“

Wie wichtig, gerade angesichts einer ungewissen Zukunft, Herzensbildung ist, ging aus der Rede der Scheffelpreisträgerin Luisa Mayer hervor. „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, zitierte sie aus der Erzählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry. Während dieser Satz den kleinen Prinzen im Laufe der Geschichte dazu ermutige, an dem festzuhalten, was ihm im Leben wichtig ist, werde man als Leser gleichzeitig dazu aufgerufen, in manchen Situationen seinem inneren Kind etwas mehr Raum zu geben. Sich selbst und ihrer Stufe wünschte Mayer, dass mit dem neuen Lebensabschnitt „das innere Kind in uns nicht vollständig verloren geht“, bestehe „die eigentliche Kunst doch genau darin, einzelne und besondere Momente nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen zu sehen.“ 

Gelegenheit zum Träumen vom kommenden neuen Lebensabschnitt hatte sich zwischendurch geboten, als Instrumentalistinnen des Basisfachs Musik unter Leitung ihrer Lehrerin Carmen Förnzler das Musikstück „Dreaming“ von Daniel Hellbach spielten.

Auch Iris Fries, die im Namen der Eltern das Wort ergriff, rief die Abiturientinnen und Abiturienten dazu auf, gut in sich hineinzuhören: „Der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, ist, das zu lieben, was man tut“, gab sie ihnen mit einem berühmten Zitat von Steve Jobs mit auf den Weg. Ob sie nun so berühmt würden wie der Apple-Mitgründer oder nicht – viel wichtiger sei es doch, „ein glücklicher Mensch zu sein“, so Fries. 

Glückliche Gesichter waren im Anschluss bei der Zeugnisübergabe zu sehen, durch die der stellvertretende Schulleiter Roland Wirth gewohnt routiniert führte. 46 Absolventinnen und Absolventen wurde ihr Abiturzeugnis feierlich überreicht, einer Person der schulische Teil der Fachhochschulreife bescheinigt. Für die große Solidarität in der Stufe spricht, dass sich fünf junge Erwachsene mit einem Notendurchschnitt von 1,3 gemeinsam über das in diesem Jahr beste Abitur an der Schule freuten. Hans-Günter Peisch, ehemaliger Schulleiter des Stromberg-Gymnasiums und Stifter eines Preises für die beste Leistung in zwei Fremdsprachen, zeigte sich beeindruckt davon, seine Anforderung in diesem Jahr übertroffen zu sehen: Preisträgerin Sarah Melui hatte sogar drei Fremdsprachen (Englisch, Französisch, Spanisch) erfolgreich bis zum Abitur belegt. 

Die Botschaft des abschließenden Chorbeitrags „Follow me“, dargeboten vom Basisfach Musik mit einem Gesangssolo von Louisa Fabritius, bekräftigten abschließend Salma Abu Daqqa und Lara Nimmerfroh. Im Namen des Abiturjahrgangs luden sie alle Gäste dazu ein, den Abend am Stromberg-Gymnasium gemeinsam ausklingen zu lassen.

Die Absolventinnen und Absolventen des Stromberg-Gymnasiums 2025

Bestanden haben: Salma Abu Daqqa (Preis für besonderes Engagement für die Schule), Vanessa Becker (Belobigung), Mustafa Bicer, Anna Bilandzija (Belobigung, Preis für besonderes Engagement für die Schule), Mirjam Binder (Preis, Mitgliedschaft in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Chemiepreis der Firma Dr. Hartmann, E-fellows-Stipendium), Ella Buchholz (Preis), Anton Burgstahler (DPG-Mitgliedschaft), Ameli Claus (Belobigung, Kunst-Preis des Fördervereins), Tamara Drewes, Diona Elezaj, Louisa Fabritius (Preis, Paul-Schempp-Preis der evangelischen Landeskirche in Württemberg), Charlotte Fehl (Preis), Alexander Fries (Preis, Buchpreis der DPG, Buchpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Mitgliedschaft in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, E-fellows-Stipendium), Barnabas Gáspár, Viktoria Gáspár (DPG-Mitgliedschaft), Mia Geiger (Belobigung), Nelly Goldmann, Paul Gustmann, Valerie Hahn (Preis), Kim Haubitz, Carla Hénon-Steck, Vivien Huber, Jeremias Knopf, Meike Lechmann (DPG-Mitgliedschaft), Svenja Luther (Preis), Lukas Mann, Luisa Mayer (Preis, Scheffelpreis, Preis des Vereins Deutsche Sprache für das beste Deutschabitur, E-fellows-Stipendium), Sarah Melui (Preis, Schulleiter-Peisch-Preis, Englisch-Preis der Buchhandlung blessings4you, E-fellows-Stipendium), Jonas Menauer, Esma Menzil, Lina Müller (Preis, Biologie-Preis der Buchhandlung blessings 4you), Lara Nimmerfroh (Preis), Levi Pauciullo (Belobigung, Preis des Verbands der Historiker Deutschlands), Julissa Plazibat (Preis, Mathematik-Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Ökonomie-Preis des Verbands Südwestmetall, E-fellows-Stipendium), Finja Renner, Max Riedinger (Sonderpreis für besonderes Engagement im Fach Musik), Jona Riffel, Jonah Rudolf (Preis, Wirtschaftspreis des Vereins für Socialpolitik, Mitgliedschaft in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, E-fellows-Stipendium), Madita Sautter (Belobigung, Sonderpreis für besonderes Engagement im Fach Musik), Evelyn Schneider (Preis), Frederik Scholz, Samuel Schwenck, Janne Setzer (Belobigung), Kathi Sternberger (Musikpreis alle.Noten.de), Luca Trokter, Theresa Weiss 

Bericht: Sy, Fotos: Er