Warum „Fridays for Future“ in Benin nicht funktioniert

Seminarkurs besucht internationale Jugendkonferenz in Köln

Drei Tage lang haben sich die Teilnehmenden des diesjährigen Seminarkurses „Globales Lernen – Die Welt und wir“ Anfang Dezember auf einer internationalen Jugendkonferenz mit der Frage beschäftigt, wie eine nachhaltige Zukunft aussehen kann. „Countdown 2030, 2063 and beyond – Our common future“ lautete der Titel der Konferenz, die von einem deutsch-südafrikanisch-beninisch-kamerunischen Team von Schüler*innen und jungen Erwachsenen in anderthalbjähriger gemeinsamer Arbeit und unterstützt von dem Berliner Verein Bridge it! auf die Beine gestellt worden war. Vorträge, Diskussionen, ein Theaterstück, eine Fotoausstellung und interaktive Workshops rund um die Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN (Sustainable Development Goals = SDGs) gaben vielfältige Impulse zu Themen wie Ernährung, Mobilität, Upcycling oder Klimawandel.

Spannend waren die vielfältigen Perspektiven auf Themen, zu denen wir oft nur eine Perspektive unseres eigenen Kontextes kennen. „Die Konferenz hat definitiv meinen Horizont erweitert“, berichtet eine Seminarkurs-Teilnehmerin. „Ich habe zum ersten Mal mit Menschen aus dem Globalen Süden über die großen Herausforderungen unserer Gegenwart gesprochen.“ Eine andere Sicht auf die Dinge zu gewinnen und die eigenen blinden Flecken zu erkennen, das war für alle Teilnehmenden der große Mehrwert der Tage in Köln. So zum Beispiel die Erklärung dafür, warum es eigentlich in so wenigen afrikanischen Ländern die Bewegung „Fridays for Future“ gibt. „Die Voraussetzung dafür, dass ich an einem Schulstreik teilnehme, ist, dass ich eine Schule besuche“, erklärt ein Teilnehmer aus Benin. Das sei in Benin bei weitem nicht für alle Jugendlichen der Fall. „Fridays for Future“ ist eine tolle Bewegung, die aber für die meisten Länder des Globalen Südens so nicht übertragbar ist“, ergänzt er. „Aber das macht nichts, denn wir haben unsere eigenen Aktionsformen!“

Nach dem dichten Tagesprogramm standen die Abende zur freien Verfügung, es gab viel Zeit zum informellen Austausch, und die wurde auch intensiv genutzt: 150 junge Menschen aus 22 Ländern von allen Kontinenten – an Gesprächsstoff fehlte es nicht!

Mehr Infos zum Projekt, sowie weitere Bilder und Videos sind hier zu finden: https://countdown2030.net/

Bericht: Nora Oehmichen