Schon seit Wochen glänzen die Äpfel an den Bäumen der Streuobstwiese hinter dem Stromberg-Gymnasium. Höchste Zeit, dass sie abgeerntet und verarbeitet werden. Dies geschah vergangene Woche am strombergeigenen „Streuobstwiesenprojekttag“, der von der Biologiefachschaft für die sechsten Klassen organisiert wurde.
An verschiedenen Stationen konnten dabei die Schüler*innen die unterschiedlichen Aspekte der Apfelverarbeitung kennenlernen. Viel „Handwerk“ war dabei beispielsweise bei der Station „Apfelsaft pressen“ gefordert. Nicht nur die sehr praktische Arbeit von Apfelschneiden über Apfelhäckseln bis hin zur Saftherstellung mit der Apfelpresse machte diese Station zu der beliebtesten unter den Schüler*innen. Dass am Ende der selbstgepresste Saft auch verkostet werden konnte, trug bestimmt auch einiges dazu bei.
Hatten die Sechstklässler an dieser Station so die einzelnen Schritte der Apfelsaftherstellung im Kleinen nachvollzogen, ging es daran, herauszufinden, wie man durch unterschiedliche Filtermethoden aus einem naturtrüben einen klaren Saft bekommt. Wichtig dabei für das Kennenlernen des wissenschaftlichen Arbeitens: Die Versuchsreihen, welche Filtermethode wie ausprobiert werden sollte, mussten sich die kleinen Forschenden vor der Durchführung selbst überlegen.
Aber natürlich durften auch die verschiedenen Apfelsorten als Thema nicht fehlen. So konnten die Schüler*innen zum Beispiel auch die für Streuobstwiesen typischen, alten Apfelsorten wie den Gewürzluiken oder den Schweizer Glockenapfel verkosten und pH-Wert, Zucker- oder Vitamin-C-Gehalt analysieren. An einer Recherchestation mit den schuleigenen iPads ging es dann darum, woher die Apfelsorten im Supermarkt kommen, wie sie angebaut und wie sie gelagert werden. Ganz im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung – einem Leitprinzip des Bildungsplans und in Zeiten des Klimawandels hochaktuell – ging es dabei darum, die Begriffe saisonal und regional im Zusammenhang mit Lebensmitteln kennenzulernen und sich eine eigene Meinung zu bilden, welche Kaufentscheidung für einen persönlich Sinn macht.
Mit diesen Stationen reiht sich der Streuobstwiesenprojekttag nicht nur perfekt in das aktuelle Herbstunterrichtsthema „Früchte und Nutzpflanzen“ im Fach Biologie, Naturphänomene und Technik (BNT) ein, sondern bietet den Sechstklässlern auch ein ganz praktisches und unvergessliches Erlebnis für alle Sinne. So überrascht auch nicht die durchweg positive Rückmeldung der Schüler*innen. Es soll sogar Stimmen gegeben haben, die behaupteten, dies sei der bisher beste BNT-Unterricht gewesen.
Bericht: Hl





