Französische Kooperationsattachée des Institut français verleiht Sprachenzertifikate und schaut sich Friedensquiz an
Jungen Menschen Lust aufs Sprachenlernen zu machen, das ist am Vaihinger Stromberg-Gymnasium nicht erst seit Erhalt der jüngsten Erasmus+-Auszeichnung erklärtes Ziel, sondern hat schon eine jahrelange Tradition, ganz besonders im Hinblick auf das weltweit anerkannte DELF-Diplom.

Dies betonte bei ihrem Besuch im Vaihinger Nebenweg Joëlle Hecker, Kooperationsattachée des Institut français für Französisch in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland und überreichte den insgesamt 41 erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der letztjährigen DELF intégré B1– Prüfungen ihre Urkunden in diesem Jahr höchstpersönlich. In ihrer – selbstverständlich auf Französisch gehaltenen – Ansprache an die jungen Menschen verwies sie auf den hohen Bekanntheitsgrad des Sprachenzertifikats und den persönlichen Mehrwert, den das lebenslang gültige Diplom im späteren beruflichen und privaten Leben bringt. Zudem ermunterte sie die Jugendlichen, gerade angesichts mancher aktuellen Entwicklung weiterhin neugierig auf fremde Kulturen zu bleiben und das Erlernen von Fremdsprachen auch dazu zu nutzen, um andere Kulturen und Menschen kennenzulernen. Die Kulturattachée regte die Jugendlichen dazu an, offen für Neues zu sein und im Austausch mit anderen Ideen für die Zukunft zu entwickeln und anzupacken. Darüber hinaus erging „un grand merci“ Heckers an Abteilungsleiterin Carmen Förnzler, die schulische Ansprechpartnerin für DELF, sowie an die fünf weiteren DELF-Lehrkräfte am Stromberg-Gymnasium. Alle haben sie die fünfjährige Prüferlizenz für das DELF intégré B1 mittels einer zweitägigen Fortbildung inklusive Abschlusstest erworben und führen jährlich die schriftlichen und mündlichen DELF-Prüfungen vor Ort durch.
Während an den schriftlichen Prüfungsteilen im Frühjahr alle Schülerinnen und Schüler verbindlich teilnehmen und dadurch eine reguläre Klassenarbeit ersetzt wird, findet die spätere mündliche Prüfung interessengeleitet auf freiwilliger Basis statt. Eine Challenge, zu der trotz aller Aufregung regelmäßig knapp die Hälfte aller Französischlernenden antritt und im Normalfall auch erfolgreich abschließt, sehr zur Freude der Französischfachschaft. Und so kann das DELF-Team am Stromberg-Gymnasium, das seit Beginn des Pilotierungsphase im Schuljahr 2017/2018 jährlich in der Klassenstufe 10 beim DELF intégré B1 mit an Bord ist, mittlerweile auf stolze 280 erfolgreich absolvierte DELF-Prüfungen zurückblicken – eine starke Leistung und ein großer Beitrag zur sprichwörtlichen amitié franco-allemande, so Joëlle Hecker. Nicht ohne Grund zählt die Schule daher auch zu den weniger als 10 Schulen des Regierungspräsidiums Stuttgart, die für ihr zuverlässiges und erfolgreiches DELF-Engagement im Frühjahr 2024 von Generalkonsul Gaël de Maisonneuve eine Auszeichnung als „DELF-Partnerschaftsschule“ erhalten haben. Bekannt war dem Konsul hierbei die Schule im Nebenweg bereits, und zwar über die Vaihinger Fantastikinder und ihre Chorauftritte bei Feiern zum Deutsch-Französischen Tag.

Und der wirft seine Schatten bereits voraus: Die offizielle deutsch-französische Feier mit hochrangigen Vertretern des Kultusministeriums Baden-Württemberg und der Académie de Strasbourg findet diesmal, im achzigsten Jubiläumsjahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs, prominenterweise im Europaparlament Straßburg statt. In Vorbereitung darauf nutzte die Attachée ihren Besuch in Vaihingen auch dazu, einer neunten Klasse beim Testen des deutsch-französischen Spiels „80 Jahre Frieden – 80 ans de paix“ über die Schulter zu schauen, das diese unter Anleitung ihrer Französischlehrerin Laura Ruoff durchführte. Mal interaktiv, mal handgemacht, mal zum Hören und Genießen, mal zum Knobeln oder ganz kreativ fordert dieses Escape-Room-ähnliche Spiel in unterschiedlichen Museumsräumen die Spielenden dazu auf, sich mit der schrittweisen Annäherung der beiden Länder nach den zwei Weltkriegen auseinanderzusetzen und nimmt dabei ganz besonders auch kulturelle Aspekte aus Kunst, Musik und Literatur mit in den Blick.
Motivierende Impulse aller Art hatten die Beteiligten also während dieses frankophilen Vormittags mitgenommen, den ein B1-Absolvent nach Veranstaltungsende erleichtert damit kommentierte, dass er trotz des schnellen Tempos des französischen Gastes in dessen Rede „doch alles verstanden“ habe. So soll es sein nach erfolgreich abgeschlossener B1-Prüfung – und welch mutmachender Start in das Jubiläumsjahr „80 Jahre Frieden – 80 ans de paix“!
Bericht: Fö, Fotos: Fö, Er


