Zwei am Stromberg-Gymnasium entstandene Modelle für den Junior.ING-Wettbewerb werden mit Landespreisen ausgezeichnet, weitere Preise vergibt der Förderverein.
Das Motto des Junior.ING-Wettbewerbs in diesem Schuljahr war buchstäblich eine Aufforderung an Nachwuchsingenieurinnen und Nachwuchsingenieure, über sich hinauszuwachsen: „Turm – hoch hinaus“ lautete es. Die Aufgabe: Das Modell eines Turms zu entwerfen und zu bauen. Ob ein Aussichtsturm, ein Meldeturm oder ein Rathausturm – der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Der Turm musste aber auf einer 25 mal 25 Zentimeter großen und zwei Zentimeter dicken Grundplatte stehen, selbst eine Grundfläche von 15 mal 15 Zentimeter haben, 70 Zentimeter hoch sein und über eine Aussichtsplattform verfügen. Er war in der Grundplatte gut zu verankern, und die Plattform musste an jeder beliebigen Stelle ein Gewicht von 500 Gramm tragen können.
Insgesamt 18 Modelle erstellten Schülerinnen und Schüler aus Klassenstufe 8 des Stromberg-Gymnasiums, an dem der Wettbewerb seit vielen Jahren im Curriculum des Faches Naturwissenschaft und Technik (NwT) verankert ist. Bereits bei der Landespreisverleihung am 21. Mai im Europa-Park Rust wurden zwei davon, in der Altersgruppe bis Klasse 8, ausgezeichnet: Platz 12 belegten Leonie Eschen, Julia Schattka und Colin Holzer mit ihrem Modell „Die Dame“, dessen Grundplatte ein Schachbrettmuster aufweist. Platz 15 ging an Omar Rifai, Julius Knopf und Vincent Baldumas für ihren kunstvoll verarbeiteten „Turning Tower“ – ein bemerkenswertes Ergebnis angesichts der Gesamtzahl von mehr als 400 Wettbewerbsbeiträgen landesweit. Beide Gruppen erhielten ein Preisgeld in Höhe von 50 Euro. Im Anschluss an die Preisverleihung durften sich die jungen Tüftlerinnen und Tüftler nach Herzenslust im Europa-Park austoben.


Seit jeher bietet der Förderverein des Stromberg-Gymnasiums den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Wettbewerb aber noch eine weitere Chance auf einen Preis. So wurden auch in diesem Jahr kurz vor Beginn der Sommerferien die drei aus Sicht einer Elternjury besten Miniatur-Türme mit Preisen bedacht. Überreicht wurden sie von der langjährigen Vorsitzenden Andrea Mohr-Neidel im Rahmen einer Feier, welche die Schülerinnen und Schüler mit ihren NwT-Lehrkräften Marcel Schaller, Charlotte Durst und Maximilian Danczyk gestalteten. Während dieser Feier hatten auch die Eltern die Gelegenheit, die Arbeiten ihrer Kinder in Augenschein zu nehmen.
Ein fast genauso hoher Stellenwert wie den Ergebnissen der monatelangen Projektarbeit kam bei der Feierstunde der Reflexion der Arbeitsprozesse zu. Die Schülerinnen und Schüler blickten auf unterschiedliche, aber durchweg sehr kreative Weise darauf zurück – etwa in Form eines Kurzfilms, eines Cartoons oder auch eines von Johann Wolfgang Goethes „Erlkönig“ inspirierten Gedichts. Ein kurzer Schülervortrag rief nochmals den Auftakt des Projekts im November vergangenen Jahres in Erinnerung: Nach je einem Expertenvortrag von Prof. Dr. Alexander Hub, geschäftsführender Gesellschafter bei Alfred Rein Ingenieure GmbH, und Norbert Schröter, leitender Architekt der Bau- und Gebäudestrategie der Kreissparkasse Ludwigsburg, hatten sich die jungen Turmbauer direkt an die Arbeit gemacht, um die Wettbewerbsvorgaben in konkrete Modelle zu überführen. Besonders wichtig: Als Materialien waren lediglich Papier, Holz- und Kunststoffstäbchen, Folie, Klebstoff, Schnur, Stecknadeln und Farbe erlaubt. Keine Grenzen gesetzt waren dagegen der Fantasie der Nachwuchsingenieurinnen und -ingenieure. Norbert Schröter machte sich an diesem Abend selbst ein Bild davon, wie kompetent die Schülerinnen und Schüler die von ihm im Ende 2024 erläuterten Wettbewerbsvorgaben umgesetzt hatten.
Fördervereinsvorsitzende Mohr-Neidel war voll des Lobes: „Ich habe nun eine gute Vorstellung davon, was in den vergangenen Monaten hier entstanden ist“, sagte sie, bevor sie zur Auszeichnung der drei Preisträgergruppen schritt. Pia Vorreiter, Roman Fabritius und Moritz Hettich hatten in ihren kreisförmigen Turm einen mit einer Kurbel betriebenen Aufzug eingebaut, mit dessen Hilfe die Aussichtsplattform erreicht werden kann – und ihn passenderweise „The Elevator“ genannt. So viel Einfallsreichtum und Originalität hatten die Elternjury überzeugt, sodass Mohr-Neidel den dreien den ersten Preis überreichte.
Originalität, Kreativität, Ästhetik und Idee bildeten zusammen jedoch nur eines der Kriterien, welche die Elternjury bei ihrer Bewertung der Modelle zugrunde legten. Hinzu kamen Statik und Funktionalität des Materials sowie die Qualität der Verarbeitung. Selbstverständlich führte auch am Bestehen des Funktionstests kein Weg vorbei: Ein Gewicht von 500 Gramm musste die Aussichtsplattform des fertigen Bauwerks schon aushalten können. In allen diesen Bereichen überzeugte auch das Modell „Der schwebende Turm“ von Linus Deckenbach, Timon Rösler und Julian Ungerer. Sie hatten einen Turm mit mehreren Ebenen und Elementen gebaut, die für den Betrachter geradezu zu schweben schienen, wodurch sich der Name erklärt. Damit waren sie im Votum der Elternjury auf dem zweiten Platz gelandet. Platz 3 ging an den in elegantem Weiß lackierten „Vertigo Tower“ von Liv Bischoff, Charlotte Schmid und Asya Yilmaz.



Die drei Siegergruppen freuten sich über die Urkunden und die je nach Abschneiden unterschiedlich dotierten Kinogutscheine, die sie von der Fördervereinsvorsitzenden als Anerkennung für ihre Leistung erhielten. Mohr-Neidel würdigte aber auch das Engagement und die Leistung der übrigen Gruppen, die nicht mit einem Preis ausgezeichnet wurden. Es bleibt das Fazit der Fördervereinsvorsitzenden, die über viele Jahre hinweg Beiträge zum Junior.ING-Wettbewerb prämiert hat und abschließend die Kreativität der Schülerinnen und Schüler am Stromberg-Gymnasium hervorhob: „Es waren jedes Jahr ganz unterschiedliche Produkte.“
Bericht und Fotos: Sy