Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 8 probieren am Stufentag KI als kreatives Werkzeug aus
„Wow – das ist cool!“ oder „Krass!“ – solche Ausrufe waren zu hören, als die Achtklässler am Stufentag ihre ersten selbst erstellten KI-Songs anhörten. Gleichzeitig gab es aber auch kritische Stimmen: „Das klingt irgendwie nicht echt“ oder „Alles hört sich gleich an“.
Genau diese Mischung aus Begeisterung und kritischer Reflexion stand im Mittelpunkt des Projekttags „KI Kreativ – Der Praxischeck“, an dem alle vier achten Klassen teilnahmen. Der Projekttag bot den Schülerinnen und Schülern die Chance, künstliche Intelligenz als kreatives Werkzeug auszuprobieren – und herauszufinden, was KI gut kann, wo ihre Grenzen liegen und warum menschliche Kreativität trotzdem unverzichtbar bleibt.
In einer gemeinsamen Einführung im Plenum erhielten die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Tages einen Überblick darüber, wie KI überhaupt funktioniert, welche Daten sie nutzt und welche Rolle der Mensch trotz aller technischen Möglichkeiten weiterhin spielt. Dabei wurde schnell klar: KI soll nicht anstelle von uns arbeiten – sondern mit uns. Dieser Gedanke der „Koaktivität“ prägte auch die drei sich anschließenden Workshopblöcke, bei denen die Achklässler selbst mit der KI arbeiten und kreativ werden konnten.
Block 1: Gedichte mit KI schreiben
Die Lernenden entwickelten zuerst mithilfe der KI eigene Gedichte. Dabei ging es nicht um Perfektion, sondern um den Vergleich zwischen menschlicher und maschineller Kreativität: Welche Ideen stammen von uns, welche von der KI? Ab wann wird ein KI-Gedicht zu einem eigenen Gedicht? Und auch die Gefahr der Halluzination wurde durch frei erfundene Wörter der KI schnell erkannt.
Block 2: Bilder zu den Gedichten erstellen
Im zweiten Block wurden zu den Gedichten passende Bilder mit einer Bild-KI erstellt. Hier wurde der Zusammenhang zwischen Promptgestaltung und Outputqualität besonders deutlich. Die Schülerinnen und Schüler konnten erleben, welche Auswirkungen kleine sprachliche Änderungen in den Prompts auf das Bildergebnis haben.
Block 3: Ein Lied zu den Gedichten kreieren
Zum Abschluss erstellten die Klassen mithilfe einer Musik-KI eigene Songs auf Basis ihrer Texte. Die Reaktionen reichten von „Wie cool ist das denn?“ bis zu „Klingt irgendwie unnatürlich…“ – eine perfekte Grundlage für weitere Diskussionen zum Unterschied von KI und Mensch. Und auch die Frage nach der Selbstwirksamkeit insbesondere in kreativen Prozessen stellte sich hier: Wo liegt der Unterschied, ob die KI ein Lied erstellt oder ich einen Auftritt mit meiner Band habe?
Promptlabor
Parallel zu den Kreativ-Workshops entwickelten besonders interessierte Schülerinnen und Schüler im Promptlabor eigene KI-Assistenten, die so angelegt wurden, dass sie Feedback zu den von den Mitschülerinnen und Mitschülern erstellten Produkten Gedicht, Bild und Lied Feedback geben können.
Was bleibt vom Tag?
Zwischen den einzelnen Kreativ-Blöcken und am Ende des Tages reflektierten die Schülerinnen und Schüler immer wieder den Einsatz der KI:
- Was muss man über KI wissen, um sie sinnvoll zu nutzen?
- Wie zuverlässig sind KI-Ergebnisse wirklich?
- Unterstützt KI die eigene Kreativität und das Lernen – oder bremst sie eher aus?
So wurde zum Abschluss vor allem eines deutlich: KI kann gute Ideen liefern und Arbeitsprozesse erleichtern, aber eigene Entwicklung und Lernen auch behindern. Um KI kompetent und effektiv nutzen zu können, muss man kritisch bleiben, KI-Ergebnisse hinterfragen und darf sich nicht blind auf diese verlassen.
Wenn ihr euch einen eigenen Eindruck vom KI-Projekttag verschaffen wollt, schaut doch den Film der KI-Reporter Gwen Bubser, Amira Khelladi, Samuel Hequet und Diego Jordan aus der 8b an, die diesen Tag begleitet und filmisch dokumentiert haben.
Bericht und Fotos: Ve


